Corona setzt dem Ganzen eine Krone auf!

Auch wir waren erst einmal erstarrt, als augenscheinlich alles zusammenzubrechen drohte. Gaststätten und Restaurants geschlossen, Kontakte vermindert, Reisetätigkeit eingestellt. Und das nicht nur bei uns, sondern in der ganzen Welt. Fragen über Fragen entstanden, die wichtigste aber: wie werden wir als kleines Familienweingut diese Zeit überstehen, oder mit welchen Veränderungen müssen wir rechnen?

Die Menschen haben sich verändert in dieser Zeit. Irgendwie sind wir alle in der Gemeinschaft etwas zusammengerückt. Auf einmal melden sich bei uns Kunden von denen wir schon länger nichts mehr gehört haben. Wie es uns denn gehe, fragen sie und wie wir über die Runden kommen. Das Interesse an uns hat uns überrrascht. Ihre Weine wollen wir nun wieder trinken, sagen viele, denn wir wollen, daß Sie diese Zeit gut überstehen.
Das hat uns schon berührt. Und in der Tat, unser Weinverkauf ging weiter. Das Interesse an deutschen Weinen, natürlich auch an unseren, ist weiter gestiegen.
Verändert hat sich für uns auch unsere Arbeit. Wir kommen vor lauter Pakete packen nicht mehr aus dem Lager raus, die Büroarbeit hat sich verdoppelt und der Online Shop muss ständig überwacht werden.
Aber weil wir nicht mehr reisen durften oder mussten, haben wir auf der anderen Seite wieder sehr viel Zeit gewonnen.
Auch die Arbeit im Weinberg musste neu organisiert werden. Zunächst einmal war ja nicht klar, ob unsere ausländischen Helfer kommen durften. Aber da ist ein familiengeführtes Weingut gut aufgestellt. Erst einmal wurden alle Arbeiten im Weinberg von uns als Familie erledigt, solange, bis klar, daß unsere Helfer wieder kommen durften.
Natürlich mit erhöhtem bürokratischen Aufwand, aber sie waren auf einmal wieder da.
Die Ernte 2020 war einfach nur toll. Gesunde Trauben in genügender Menge, feine Aromen und daraus entstanden genau die Weine, die wir in dieser Zeit gebraucht haben.
Nun geht es genauso weiter, im zweiten Jahr der Krise. Viele sind nun geimpft und die Zahlen werden besser. Die Hoffnung, daß sich unser Leben wieder dem annähert, wie es einmal war, hat nun einen guten Nährboden.
Alle unsere Weine sind in Flaschen abgefüllt, bis auf ein paar Rotweine, die noch Zeit brauchen, sind unsere Fässer leer. Nun arbeiten wir mit Hochdruck am neuen Jahrgang, der gerade im Wingert entsteht.

Was uns am meisten bewegt?
Die Dankbarkeit gegenüber all den Menschen, die zu uns stehen und durch ihr Verhalten dazu beitragen, daß es weitergeht.